19.02.2014
Wer etwas lernen will oder muss, tut gut daran, anderen erst einmal dabei zuzuschauen – auf einem Video. Das legt eine kleine italienische Studie nahe. Das Schauen der Lernvideos verbesserte bei den Teilnehmern der Studie nicht nur die zu erlernenden Fähigkeiten, sondern wirkte sich auch positiv aufs Gehirn aus.
Hatten Testpersonen eine spezielle Aktivität auf einem Trainingsvideo angesehen, bevor sie sie selbst ausführten, verbesserten sich ihre Bewegungsfertigkeiten elfmal stärker als bei Studienteilnehmern, die lediglich ein Landschaftsvideo angesehen hatten. Besonders die Stärke der Hand profitierte von den vorab gesehenen Lernvideos. Diese zeigten zum Bespiel eine Person, die mit einem Kugelschreiber schreibt, mit einer Schere schneidet oder mit Münzen hantiert. Darüber hinaus zeigten Aufnahmen des Gehirns, mit denen die Forscher Veränderungen des Gehirnvolumens untersuchten, dass sich das Anschauen der Trainingsvideos auf Gehirnstrukturen auswirkte, die mit besserem Lernen einhergehen.
Für Dr. Paolo Preziosa, einer der an der Untersuchung beteiligten Forscher, zeigen die Ergebnisse, "dass das Gehirn erwachsener Menschen neue Fähigkeiten besser erlernen kann, wenn man anderen zuvor dabei zuschaut." Denke man an die heutige, hohe Verfügbarkeit von Videos durch Smartphones, Computer und Co., ergäben sich daraus vielfältige Möglichkeiten, die weiter erforscht werden sollten, so Preziosa. Gerade im Hinblick auf Krankheiten, bei denen motorische Fähigkeiten wieder neu erlernt oder die vorhandenen trainiert werden müssten, zum Beispiel nach Schlaganfällen oder bei Multipler Sklerose, könnten die neuen Erkenntnisse hilfreich sein, so die Hoffnung der Wissenschaftler.
HH