21.06.2012
Britische Forscher haben herausgefunden, wie erschreckend wenig Zeit Kinder zwischen acht und zehn Jahren mit Rennen, Spielen und Hüpfen verbringen. Dies gelte besonders für Mädchen, berichtet das Team in der Online-Zeitschrift PLoS ONE.
Die Kinder bewegten sich im Schnitt lediglich während vier Prozent ihrer wachen Zeit mit mäßiger oder starker Intensität. Dies entspricht etwa 20 Minuten körperlicher Aktivität pro Tag. Empfohlen sind mindestens 60 Minuten täglich. Bei Mädchen lag der Mittelwert mit 2,5 Prozent sogar noch niedriger. Sie waren damit schon im Alter von acht Jahren weniger aktiv als gleichaltrige Jungen. Dieser Unterschied, der eigentlich erst für die Teenager-Zeit erwartet wird, stelle sich demnach schon viel eher ein, schreiben die Forscher. Sie empfehlen Mädchen früher darin zu bestärken Sport zu treiben. Dies könnte durch ein breiteres Angebot, aber auch durch weibliche Vorbilder in den Medien geschehen.
Des Weiteren fanden die Forscher heraus, dass das Alter der Väter beim Bewegungsdrang eine Rolle zu spielen scheint: Kinder mit älteren Väter waren tendenziell weniger aktiv. Hierfür könnte es verschiedene Erklärungen geben, meinen die Forscher. So stünden ältere Väter vielleicht eher in Führungspositionen und müssten dadurch länger arbeiten, was die gemeinsame Zeit mit den Kindern beschränke. Es sei aber auch möglich, dass sich ältere Väter eher in einer traditionellen Rolle sähen, und deshalb weniger mit ihren Kindern spielen.
Dass sich Schüler, die nach der Schule in einem Sportverein sportlich aktiv waren, mehr bewegten andere als Kinder, muss nicht verwundern. Interessant ist jedoch, dass Kinder, deren Eltern das Fernsehprogramm beschränkten, weniger aktiv waren. Hierfür lieferten die Forscher keine Erklärung.
hh