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28.06.2022
Eine Umfrage zu den Ernährungsgewohnheiten von 808 vegan oder vegetarisch lebenden Personen kam zu überraschenden Ergebnissen: „Die Studie zeigt, dass die Teilnehmer der Umfrage weniger Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen und möglicherweise mehr Zucker konsumieren, als in den norwegischen Ernährungsrichtlinien empfohlen wird“, sagte Synne Groufh-Jacobsen von der Abteilung für Ernährung und öffentliche Gesundheit der Universität Agder in Norwegen. „Nur die Hälfte der Teilnehmer unserer Studie gab an, jeden Tag Obst zu essen. 75 Prozent antworteten, dass sie täglich Gemüse essen, und 25 Prozent berichteten, dass sie täglich Vollkornprodukte essen.“ Weiter gab die Hälfte der Befragten an, jede Woche Süßigkeiten und salzige Snacks zu sich zu nehmen. 10 Prozent tranken täglich zuckerhaltige Getränke.
Als Gründe für die Entscheidung, sich vegan oder vegetarisch zu ernähren nannten die Befragten vor allem Umweltgründe (71 Prozent), die Gesundheit (64 Prozent) und den Tierschutz (49 Prozent).
Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass eine vegetarische Ernährung für alle Lebensphasen geeignet ist. Dies setzt aber voraus, dass die Ernährung abwechslungsreich ist und den Bedarf des Körpers an Nährstoffen deckt. Es kann bei einer restriktiven oder einseitigen Ernährung zu einem Mangel an Vitamin B12, Eisen und Vitamin D kommen. Auch Jod kann zum Problem werden: „Milch und Milchprodukte sowie weißer Fisch und Eier sind die Hauptquellen für Jod in der norwegischen Ernährung. Wer auf diese Lebensmittel verzichtet, ist besonders anfällig für Jodmangel“, sagte Groufh-Jacobsen. „Für Personen, die viele Lebensmittelgruppen aus ihrer Ernährung streichen, können Nahrungsergänzungsmittel in Form von Vitaminen und Mineralstoffen wichtig sein, um Ernährungsmängel zu vermeiden. Nahrungsergänzungsmittel sollten jedoch nicht unkritisch eingesetzt werden“, rät sie.
Quelle: DOI 10.3389/fnut.2022.813482