Natascha Koch
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16.08.2022
Seit der Corona-Pandemie bieten viele Museen und Kultureinrichtungen virtuelle Führungen an, an denen man bequem von zu Hause teilnehmen kann. Gerade für Senioren lohnt sich das in mehrfacher Hinsicht, wie eine Studie aus Kanada zeigt.
Unter sozialer Isolation leidet nicht nur die Psyche: Studien haben gezeigt, dass Einsamkeit auch das Risiko für einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder Demenz erhöhen kann. Vor allem Senioren mussten während der Corona-Pandemie viel Zeit allein verbringen. Deswegen haben Wissenschaftler aus Kanada in Zusammenarbeit mit dem Montreal Museum of Fine Arts untersucht, wie sich virtuelle Museumsbesuche auf die Gesundheit älterer Menschen auswirken. Dabei zeigte sich: Die Online-Führungen verbesserten das Wohlbefinden, die Einsamkeit, die Lebensqualität und sogar die Gebrechlichkeit der Senioren signifikant.
An der Studie nahmen 106 Personen ab 65 Jahren teil. Die Hälfte von ihnen machte drei Monate lang einmal pro Woche bei einer Online-Führung durch das Museum mit, die andere Gruppe nahm während dieser Zeit an keinerlei kulturellen Aktivitäten teil. Die virtuelle Führung dauerte 45 Minuten, anschließend folgte eine 15-minütige Frage-Antwort-Runde.
„Unsere Studie zeigt, dass Senioren von kunstbasierten Aktivitäten profitieren“, sagt Studienleiter Dr. Olivier Beauchet von der Universität Montreal. Seine Vision ist, dass Museen und Kunsteinrichtungen weltweit ähnliche Angebote ins Leben rufen, um ein aktives und gesundes Altern zu fördern.
Auch andere Museen und Städte bieten virtuelle Touren an, oft sogar kostenlos. Mehr dazu lesen Sie hier.
Quelle: DOI 10.3389/fmed.2022.969122/full