09.11.2016
Herzkrankheiten, kognitive Beeinträchtigungen und sogar Krebs: Bei vielen Krankheiten besteht der Verdacht, dass sie durch einen Mangel an Vitamin D begünstigt werden. Britische Forscher stellten nun fest, dass es offenbar auch eine Verbindung zwischen Vitamin-D-Mangel und der Entstehung von Blasenkrebs geben könnte.
In einem von den Forschern durchgeführten Review zeigte sich, dass bei fünf von sieben Studien, die sich mit Vitamin D und Blasentumoren befasst hatten, ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit einer höheren Erkrankungsgefahr in Zusammenhang stand. Dies berichtete das Team um Studienleiterin Dr. Rosemary Bland von der University of Warwick auf einer Endokrinologen-Tagung im britischen Brighton. In einem separaten Experiment hatten die Wissenschaftler zudem Zellen untersucht, die die Harnblase auskleiden, das sogenannte Urothel. Sie fanden heraus, dass diese Zellen auf Vitamin D reagieren und im Gegenzug eine Immunantwort stimulieren können. Dies sei wichtig, da das Immunsystem für Krebsprävention eine wichtige Rolle spielen könnte, indem es veränderte Zellen identifiziert, bevor aus ihnen Krebs entstehen, so die Forscher. Hier sei noch mehr Forschungsarbeit notwendig. Doch deute ihre Studie darauf hin, dass ein niedriges Vitamin D-Niveau letztlich dazu führen könne, dass das Immunsystem nicht adäquat auf Krebszellen in der Blase reagieren könne.
Vitamin D entsteht im Körper, wenn die Haut dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Daneben enthalten auch Nahrungsmittel wie fetter Fisch, Milchprodukte oder Eigelb Vitamin D. In Ländern mit wenig Sonnenlicht sei es allerdings schwierig, den Vitamin D-Bedarf allein über die Nahrung zu decken, sagen die Forscher. So liege zum Beispiel bei einem von fünf Briten ein Vitamin-D-Mangel vor, drei von fünf hätten einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel. Besonders davon betroffen seien vor allem Menschen mit dunklerer Haut: Im Winter liege bei 75 Prozent der dunkelhäutigen Briten ein Vitamin D-Mangel vor, so die Forscher.
HH