30.07.2019
Obwohl nur 46 Prozent der Studienteilnehmer zu Beginn der Studie einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel aufwiesen, verbesserte die Zufuhr von Vitamin D die Insulinwirkung im Muskelgewebe der Teilnehmer binnen sechs Monaten. Das berichten Dr. Claudia Gagnon und ihre Kollegen von der Université Laval in Quebec. Sie hatten untersucht, wie sich eine hochdosierte Vitamin-D-Zufuhr auf den Blutzuckerspiegel bei Patienten auswirkt, bei denen gerade erst ein Typ-2-Diabetes oder dessen Vorstufe, ein Prädiabetes, diagnostiziert worden war.
Der Grund für diesen Effekt ist unklar, und im Gegensatz zu den neuen Ergebnissen hatten Studien mit langjährigen Typ-2-Diabetikern bislang keine klare Vitamin-D-Wirkung gezeigt. Gagnon vermutet: „Dies könnte daran liegen, dass Verbesserungen der Stoffwechselfunktion bei Patienten mit längerer Krankheit schwerer festzustellen sind oder dass eine längere Behandlungszeit erforderlich ist, um die Vorteile zu erkennen.“
Ob sich eine Vitamin-D-Gabe bei Patienten mit Prädiabetes oder neu diagnostiziertem Diabetes langfristig positiv auswirkt, insbesondere bei Patienten mit niedrigem Vitamin-D-Spiegel, bleibt noch ungewiss. Gagnon rät, die aktuellen Empfehlungen für die Vitamin-D-Zufuhr zu befolgen, denn obwohl die Ergebnisse vielversprechend seien, erfordere es weitere Untersuchungen, um den Effekt zu bestätigen und die Sicherheit der hochdosierten Vitamin-D-Gabe zu bewerten.
ZOU