24.06.2020
Immun-Checkpoint-Inhibitoren helfen dem Immunsystem, Krebszellen zu erkennen und zu bekämpfen. Als Nebenwirkung können jedoch schwere Darmentzündungen auftreten, die in manchen Fällen dazu führen, dass die lebensrettenden Medikamente abgesetzt werden müssen. Um dies zu verhindern, haben Mediziner Patienten schon vor Beginn einer solchen Therapie mit Vitamin-D-Präparaten behandelt. Von 213 Hautkrebs-Patienten entwickelten 37 (17 Prozent) eine Darmentzündung. Unter denjenigen, die Vitamin D einnahmen, war die Wahrscheinlichkeit dafür um 65 Prozent geringer.
Diese Beobachtung wurde bei einer anderen Gruppe mit 169 Patienten überprüft, von denen 49 (29 Prozent) durch die Krebstherapie eine Darmentzündung bekamen. In dieser Gruppe senkte die Verwendung von Vitamin D die Nebenwirkungsrate um 54 Prozent.
Weitere Studien mit Vitamin D nötig
Dr. Osama Rahma von der Harvard Medical School in Boston hofft, dass es zu weiteren Studien kommt: „Die Vitamin-D-Supplementierung sollte weiter getestet werden, um festzustellen, ob sie ein sicherer, leicht zugänglicher und kostengünstiger Ansatz zur Verhinderung der gastrointestinalen Nebenwirkungen der Immuntherapie bei Krebspatienten ist.“
Auf die Idee für diese Strategie war das Team gekommen, weil andere Studien gezeigt hatten, dass Vitamin D das Immunsystem bei Autoimmunerkrankungen und entzündlichen Darmerkrankungen beeinflussen kann. Obwohl Darmentzündungen zu den häufigsten und schwerwiegendsten Nebenwirkungen einer Krebs-Immuntherapie zählen, weiß man bislang wenig darüber, wie man sie verhindern kann.
ZOU