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Vitamine und Mineralstoffe bremsen altersbedingte Makuladegeneration

NAS  |  28.09.2023

Eine Nahrungsergänzung mit speziellen Vitamin- und Mineralstoffpräparaten verlangsamt wahrscheinlich das Fortschreiten der altersbedingten Makuladegeneration. Das geht aus einem aktuellen Review der Cochrane Gesellschaft hervor.

Senior, nimmt Vitamintabletten.
Ein speziell zusammengesetztes Multivitaminpräparat kann das Fortschreiten der Augenkrankheit AMD verlangsamen.
© Jelena Stanojkovic/iStockphoto

Für die Analyse untersuchten die Wissenschaftler Studien zu vier verschiedene Präparaten im Vergleich zu Placebo oder keiner Behandlung: Zink, Vitamin E, Lutein (mit oder ohne Zeaxanthin) und ein Multivitaminpräparat (VitamineE und C, Beta‐Carotin und Zink). Für letzteres liegt die beste Evidenz vor, und zwar von moderater Vertrauenswürdigkeit. Demnach senken Multivitaminpräparate mit hoher Wahrscheinlichkeit den Anteil von Patienten, bei denen die Krankheit voranschreitet. Der Effekt hängt dabei erheblich davon ab, wie groß das Risiko einer Verschlechterung per se ist: Je größer das Risiko, desto eher kann das Fortschreiten verhindert werden. Außerdem kann das Risiko einer „feuchten“ AMD (mit netzhautschädigenden Gefäßneubildungen und möglichen Einblutungen) und eines Sehschärfenverlustes wahrscheinlich (also mit moderater Vertrauenswürdigkeit der Evidenz) gesenkt werden.

Multivitaminpräparat wirkt am besten

Die Wissenschaftler fanden zudem erste Hinweise darauf, dass die Effekte noch stärker sind, wenn man das Beta-Carotin als ein Bestandteil des Multivitaminpräparats durch Lutein (mit oder ohne Zeaxanthin) ersetzt. Beta-Carotin steht insbesondere bei Ex-Rauchenden im Verdacht, das Risiko für Lungenkrebs zu erhöhen. Auch die Einnahme von Zink alleine hat wahrscheinlich positive Wirkungen auf den Krankheitsverlauf von AMD, wenn auch in geringerem Maße als das Multivitaminpräparat. Für die alleinige Nahrungsergänzung mit Vitamin E gibt es aktuell keine ausreichende Evidenz, um Aussagen über dessen Wirksamkeit zu machen.

Angesichts der Tatsache, dass es keine kausale Therapie für die trockene Form der AMD gibt, kann eine Nahrungsergänzung bei Betroffenen also durchaus in Erwägung gezogen werden. Es wäre allerdings zu überprüfen, ob deren Effekte nicht auch durch eine gesunde Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse erreicht werden können.

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist in den Industriestaaten noch vor dem grünen Star die häufigste Erblindungsursache. Studien gehen davon aus, dass etwa jeder Dritte über 80 Jahren bereits Frühzeichen einer AMD hat, während ca. 5 Prozent an einer symptomatischen AMD leiden. Bei einer AMD lagern sich Stoffwechselendprodukte auf der Makula ab, dem Ort des schärfsten Sehens auf der Netzhaut. Dadurch ist das zentrale Sehen eingeschränkt, während das periphere Sehen erhalten bleibt.

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