Dr. Karen Zoufal
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21.12.2020
Forscher haben eine Methode getestet, mit der sich offenbar auf einfache, sichere und kostengünstige Weise starke Schmerzmittel einsparen lassen: Indem Patienten während einer Operation in Vollnarkose mit beruhigenden Worten oder Musik berieselt werden.
Wer Musik hört, braucht weniger Schmerzmittel
Das führte dazu, dass diese Patienten auch weniger starke Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide benötigten. Von ihnen nahmen 63 Prozent (121 von 191) nach der Operation ein Opioid ein, in der zweiten Gruppe ohne Musik waren es dagegen 80 Prozent (155 von 194). Nebenwirkungen durch die „Musiktherapie“ gab es keine. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift „BMJ“ veröffentlicht.
Die Studie deutet an, dass das Bewusstsein unter Vollnarkose nicht völlig ausgeschaltet ist, sondern dass die äußere Umgebung noch wahrgenommen wird. Die Forscher folgern daraus, dass Musik und Zusprache, die während der Vollnarkose über Kopfhörer abgespielt werden, eine sichere, praktikable und kostengünstige Methode zur Schmerzlinderung nach einer Operation ist und auch Potenzial für eine allgemeinere Anwendung haben könnte.
Quelle: DOI 10.1136/bmj.m4284