JB
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01.03.2023
In der Vergangenheit haben bereits diverse Studien gezeigt, dass der Aufenthalt in der Natur psychologische, emotionale und körperliche Vorteile mit sich bringt. Um den Effekt, den die Natur auf die ältere Bevölkerung hat, genauer zu untersuchen, beobachteten Forschenden ältere Besucher der Xitou Education Area, einem Naturschutzgebiet in Taiwan. Zwischen April und Juni 2022 befragten sie 292 Besucher, die über 65 Jahre alt waren und den Park mindestens einmal pro Woche besuchten. Den Teilnehmern wurden verschiedene Fragen gestellt, unter anderem, ob sie sich von ihrem Umfeld unterstützt fühlen, ob sie viel über ihre Zukunft nachdenken und ob sie in ihrem Leben einen Sinn sehen. Dabei zeigte sich, das Menschen, die mit anderen über ihre Erfahrungen in der Natur sprachen, tendenziell eine größere Verbundenheit und einen ausgeprägteren Sinn fürs Leben spürten.
„Waldbaden“ bedeutet, sich mit all seinen Sinnen bewusst auf die Natur zu konzentrieren. Den Boden unter den Füßen fühlen, die Luft schmecken, den Wald riechen, dem Geplätscher eines Baches zu lauschen – bei allem, was man erlebt, präsent zu sein. Studienautor Liang-Chih Chang, Professor an der National Open University in New-Taipeh, Taiwan, sagt: „Waldbaden scheint die Menschen mit dem Moment und der Welt zu verbinden. Wenn ältere Menschen ihre Erfahrungen in der Natur nutzen, um soziale Kontakte aufzubauen, können sie eine breite Palette von Vorteilen im Zusammenhang mit ihrer körperlichen und geistigen Gesundheit erfahren.“
Die Ergebnisse der Studie könnten Chang zufolge dafür genutzt werden, vermehrt auf ältere Personen zugeschnittene, gesundheitsfördernde Freizeitprogramme zu schaffen. Für Menschen, die Schwierigkeiten haben, über beschwerliche Waldwege zu wandern, ist das Waldbaden in speziell angelegten Parks eine gute Alternative. Dafür müssen allerdings bestimmte Voraussetzungen wie Transportmöglichkeiten und die entsprechende Betreuung erfüllt sein.
Quelle: 10.1080/01490400.2023.2174217