20.04.2020
Warnhinweise mit Bild und Text, wie wir sie von Zigarettenschachteln kennen, könnten auch wirksam gegen andere ungesunde Verhaltensweisen sein. Laut einer Studie in der Zeitschrift „BMC Public Health“ ließe sich damit möglicherweise auch der Konsum von alkoholischen Getränken und kalorienreichen Snacks reduzieren.
In zwei Online-Studien ließen Wissenschaftler insgesamt über 10.000 Personen alkoholische Getränke oder ungesunde Snacks wie Schokoriegel und Chips mit Gesundheitswarnungen bewerten. Es stellte sich heraus, dass Darmkrebs-Warnhinweise auf alkoholischen Getränken die meisten negativen Emotionen, z. B. Angst, Ekel, Unbehagen und Sorge, bei den Testpersonen weckten, gefolgt von Hinweisen auf Leberkrebs. Nur drei von 21 verwendeten Hinweisen wurden als „annehmbar“ eingestuft. Auch bei den Süßigkeiten verdarben Hinweise auf Darmkrebs den Appetit am stärksten. Bei energiereichen Snacks empfanden die Testpersonen die Warnhinweise generell aber als weniger beunruhigend als bei Alkohol: 13 von 18 wurden als zumindest einigermaßen akzeptabel eingestuft.
Verbraucher wollen keine Warnhinweise
Der Studienautor Dr. Gareth Hollands sagte: „Die Feststellung, dass Gesundheitswarnschilder für Snacks eher als akzeptabel eingestuft wurden als bei Alkohol, könnte auf ein verstärktes Bewusstsein für die gesundheitlichen Folgen übermäßiger Energieaufnahme und Fettleibigkeit, insbesondere bei Kindern, zurückzuführen sein. Im Allgemeinen äußerten sich jedoch viele Teilnehmer negativ über eine mögliche Verwendung solcher Etiketten.“
Ob durch solche Warnhinweise hervorgerufene negative Emotionen Kaufentscheidungen beeinflussen, lässt sich durch die Studie noch nicht sagen. Dafür sind weitere Untersuchungen in der Realität erforderlich, die zeigen, ob derartige Etiketten die Verbraucher davon abhalten, zu Alkohol und Kalorienbomben zu greifen.
ZOU