07.05.2018
Jeden Tag ein Foto zu machen und es online zu posten, wirkt sich einer neuen Studie zufolge positiv auf das Wohlbefinden aus – und zwar auf vielfältige Weise. Dies fanden Forscher heraus, die untersucht hatten, welche Fotos Studienteilnehmer machten, welche Texte sie dazu posteten und wie sie mit anderen auf einer Foto-Tagebuch-Webseite interagierten.
Der erste Grund, warum tägliches Fotografieren glücklich machte, sei Selbstfürsorge beziehungsweise Achtsamkeit. So könne es sich positiv auswirken, täglich einen Moment achtsam zu sein und bewusst nach etwas Schönem, Neuen oder Ungewöhnlichen Ausschau zu halten. Einer der Teilnehmer berichtete, dass er einen sehr stressigen Job habe. Allein der Moment, kurz innezuhalten und sich das nächste Fotomotiv zu überlegen, sei sehr wohltuend. Manche Teilnehmer wurden zudem aktiver, anderen gab das Fotografieren ein Gefühl von Zielstrebigkeit, Kompetenz oder Erfolg.
Ein zweiter Punkt war das Gefühl von Gemeinschaft, wie die Forscher von der Lancester University und der University of Sheffield berichten. Durch den regelmäßigen Online-Kontakt konnten Teilnehmer besser mit Einsamkeit oder Kummer umgehen oder neue Leute mit ähnlichen Interessen kennenlernen. Einige Teilnehmer, die schon in Rente gegangen waren, sagten, der Kontakt über die Foto-Plattform ersetzte zum Teil die täglichen Bürogespräche, die sie vermisst hatten.
Des Weiteren eröffnete sich durch die Fotos die Möglichkeit, sich schöne Dinge aus der Vergangenheit erneut in Erinnerung zu rufen. Gleiches galt für die Online-Texte, die persönliche Erzählungen, Erinnerungen und Erklärungen zu Fotos widergaben. Wenn es einem schlecht gehe, sei es schön, zu einem guten Erlebnis zurückscrollen zu können, so die Forscher. So könne man zu einem Foto zurückgehen, das mit einer positiven Erinnerung verknüpft sei - zum Beispiel von einer schönen Mittagspause, in der man draußen gesessen habe und wirklich entspannt gewesen sei.
HH