Warum junge Menschen weniger Sex haben

Durch Dating-Apps & Co. hat es die Generation Y leicht, schnell ihre Partner zu wechseln – so das gängige Vorurteil. Eine neue Studie beweist jetzt jedoch das Gegenteil. Demnach hatten 15 Prozent der 20 bis 24-Jährigen seit ihrem 18. Geburtstag gar keinen Sex. In der Generation X, also den Jahrgängen zwischen 1965 bis 1980, waren es nur sechs Prozent. Das berichtet Forscher der San Diego State University und der Florida Atlantic University im Fachmagazin Archives of Sexual Behavior. Zudem habe die Generation Y auch seltener Sex mit unterschiedlichen Partnern. Dieser Trend hält auch bei Teenagern an: Hatten im Jahr 1991 noch 51 Prozent der Highschool-Schüler in den USA Sex, waren es im Jahr 2015 nur noch 41 Prozent. Das geht aus einer Umfrage der Gesundheitsbehörde Center for Disease Control hervor.

„Es könnte sein, dass Dating-Apps und Kontaktbörsen im Internet zwar dazu führen, dass viele junge Menschen online im Kontakt mit anderen sind, reale Treffen aber ausbleiben“, vermutet Studienautorin Jean M. Twenge. Ein weiterer Grund für den wenigen Sex könnten der Psychologin zufolge Sicherheitsbedenken sein. Die Medienlandschaft sei geprägt von Berichten über sexuellen Missbrauch, was die junge Generation geprägt haben könnte. „Die Millennials gehen ungern Risiken ein und haben ein ausgeprägtes Sicherheitsbedürfnis, das zeigt sich auch durch den sinkenden Alkoholkonsum“, sagt Twenge. Zudem könne der leichte Zugang zu Pornografie eine Rolle spielen, sowie die hohe Zahl an jungen Erwachsenen, die noch bei ihren Eltern leben, sowie der späte Entschluss zu einer Heirat.

NK