14.05.2012
Auch wenn die Hauptspeise gut und reichlich war, findet sich für Tiramisu, Schokoladencreme oder ein Pralinchen immer noch Platz. Italienische Forscher erklären nun, warum man weiter isst, auch wenn die Kalorienspeicher randvoll sind.
Essen aus purer Lust am Genuss und nicht, um einen knurrenden Magen zu besänftigen – das kennt fast jeder. Erst stellt sich eine tiefe Zufriedenheit ein und später ein schlechtes Gewissen, denn gönnt man sich das Genussglück zu häufig, landet die unverbrauchte Energie unweigerlich auf den Hüften. Wissenschaftler um Dr. Palmiero Monteleone, Universität Neapel (Italien), haben in einer Studie untersucht, was den Organismus dazu bringt, weiter zu schmausen, obwohl er längst das Signal "Genug" gesendet hat.
Die Studienteilnehmer durften zunächst ihre Lieblingsgerichte verspeisen und später eine weniger bevorzugte Mahlzeit mit gleichem Kaloriengehalt. In regelmäßigen Abständen bestimmten die Wissenschaftler bei ihren Probanden die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe. Beim Genuss der Lieblingsgerichte war sie erheblich höher als bei den weniger bevorzugten Speisen. Da diese Botenstoffe das Belohnungssystem im Gehirn aktivieren, vermuten die Forscher, dass bei den Leibspeisen dadurch das Satt-Signal überdeckt wird.
"Die Mechanismen zu kennen, die diesem Essverhalten zugrunde liegen, könnte dazu beitragen, Licht auf die die Fettsucht-Epidemie zu werfen", hofft Monteleone. Weitere Forschung mit Teilnehmern, die stark übergewichtig sind oder an Essstörungen leiden, könnte dazu beitragen, das Phänomen des Genussessens noch besser zu verstehen.
MP