SeniorenArzneimittel

Was Apotheker für Palliativpatienten tun können

13.11.2014

Besteht bei einer schweren Krankheit keine Chance auf Heilung, werden die Patienten palliativmedizinisch betreut. Dem Palliativpatienten und seinen Angehörigen steht dann ein Team zur Seite, das aus speziell ausgebildeten Ärzten und Pflegekräften besteht und sich mit Apotheken, Hospizen, Psychologen, Ehrenamtlichen, Kranken- und Sanitätshäusern vernetzt. In diesem Team übernimmt der Stammapotheker eine bedeutende Rolle. Wie diese aussieht, weiß die Apothekerkammer Niedersachsen.

Frau in den 50ern am Krankenbett ihres Mannes (um die 60). Mann hat Sauerstoffschlauch in der Nase
Sobald keine Chance auf Heilung besteht, zielt die Behandlung von Schwerstkranken und Sterbenden darauf, die Lebensqualität zu bewahren. Dem Patienten und seinen Angehörigen steht dann ein Palliativ-Team zur Seite.
© CandyBox Images - Fotolia

Ziel der Palliativversorgung ist es, Symptome wie Atemnot, Ängste und Krämpfe zu bekämpfen, Schmerzen zu lindern und einen würdigen letzten Lebensabschnitt zu ermöglichen. Apotheker organisieren kurzfristig und sehr flexibel die Versorgung des Patienten mit Medikamenten, Hilfsmitteln und Pflegepräparaten, sie stellen Individualrezepturen her und kontrollieren die Einhaltung der Vorschriften zur Lagerung von Betäubungsmitteln wie zum Beispiel Morphin in Einrichtungen der Palliativversorgung.

Zusätzlich ist der Apotheker für viele Patienten und deren Angehörigen Ansprechpartner für größere und kleinere Probleme des Alltags. So muss erörtert werden, ob bestimmte Arzneimittel über Sonden verabreicht werden können oder ob sich andere Arzneiformen zur Behandlung anbieten. Das Apothekenpersonal wird dabei oftmals zum wichtigen Wegweiser, Vermittler und Vertrauten für Schwerstkranke und deren Angehörige.

In der Praxis ist es sehr hilfreich, wenn bereits seit Jahren ein persönliches und enges Verhältnis zwischen Patienten, deren Familien und der Stammapotheke besteht. Dadurch besitzen Apotheker einen tieferen Einblick in den Alltag der Betroffenen. Den Angehörigen fällt es leichter Fragen zur Behandlung zu stellen und die Patienten fühlen sich von der vertrauten Person oft besser betreut. Wenn sich Schwerstkranke und Sterbende darauf verlassen können, dass stets ausreichend Arzneimittel vorhanden sind, um die Symptome zu kontrollieren zu können, sind sie zumindest von dieser Sorge befreit und auch Angehörige können Ängste und Verunsicherungen abbauen. „Das verbessert die Lebensqualität und ermöglicht den Patienten, die letzte Lebensphase in der vertrauten häuslichen Umgebung erleben zu können“, stellt die Apothekerkammer Niedersachsen fest.

AK Nds./FH

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