ZOU
|
29.07.2022
Hinter Kopfschmerzen können viele Ursachen stecken, die bei Kindern oft nicht einfach zu finden sind: Neben Migräne und Spannungskopfschmerzen können auch andere Erkrankungen dahinterstecken, z. B. Blutdruckstörungen, eine Gehirnerschütterung, Kieferhöhlenentzündung oder ein Infekt. Manchmal haben die Kopfschmerzen aber andere Gründe wie eine Sehschwäche, die durch eine Brille korrigiert werden kann, einen zu langen Aufenthalt in der Sonne oder Stress und Konflikte in der Schule oder der Familie.
Ablenkung, genügend Schlaf und Bewegung, gesunde Ernährung, ausreichendes Trinken, ein geregelter Tagesrhythmus und ein geringerer Medienkonsum können bei Kindern mit Kopfschmerzen schon helfen. Prof. Dr. Berthold Koletzko vom Klinikum der Universität München rät: „Sie sollten weniger Zeit mit Computerspielen und Fernsehen verbringen und auf geregelte Mahlzeiten und auf ausreichenden Schlaf achten. Die Einhaltung fester Zeiten des Schlafengehens und des Aufwachens und das Vermeiden von Coffein am Nachmittag – also von Cola, Kaffee und Energydrinks – haben sich in Studien als gute Ansätze gegen Kopfweh erwiesen“.
Bei leichten und mittelschweren Spannungskopfschmerzen hilft auch ein Pfefferminzöl aus der Apotheke, das auf Stirn und Nacken aufgetragen wird. Entspannungsübungen und Physiotherapie können ebenfalls gute Dienste leisten.
Wenn gegen akute Kopfschmerzen doch einmal ein Schmerzmittel benötigt wird, eigenen sich Ibuprofen oder Paracetamol. Die Dosierung hängt vom Alter und des Kindes ab, bei Unsicherheiten hilft die Apotheke vor Ort gern weiter. Acetylsalicylsäure sollten Kinder frühestens mit zwölf Jahren bekommen.
Kehren die Kopfschmerzen immer wieder, so kann ein Schmerztagebuch helfen, die Auslöser zu erkennen. Da Kopfschmerzen langfristig chronisch werden können, sollten Eltern mit ihren Kindern bei häufigen Kopfschmerzen den Kinderarzt aufsuchen, damit dies durch eine rechtzeitige und angemessene Behandlung vermieden wird.