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23.03.2023
Aus Erbgutanalysen, zahlreichen Substanzen in Blut und Speichel, Körpermaßen und der körperlichen Aktivität hat eine Forschungsgruppe einen „biologischen BMI“ konstruiert, der die Stoffwechselgesundheit besser widerspiegelt als der herkömmliche berechnete BMI.
Von 1.000 Personen, die sich für ein Wellnessprogramm angemeldet hatten, erstellte die Forschungsgruppe zu verschiedenen Zeitpunkten ein Profil aus unzähligen verschiedenen Parametern. Mit Hilfe maschineller Lernmodelle berechnete sie daraus einen biologischen BMI, der neue Erkenntnisse zur Gesundheit des Stoffwechsels lieferte.
Zum Beispiel waren Menschen, die dem herkömmlichen BMI zufolge fettleibig waren, ihrem biologischen BMI zufolge gesünder, konnten jedoch nicht so gut abnehmen. Umgekehrt – bei einem hohen biologischen BMI und normalem herkömmlichem BMI – waren die Menschen weniger gesund, nahmen aber bei einer Ernährungsumstellung besser ab. Generell reagierte der biologische BMI schneller auf positive Veränderungen des Lebensstils. Jemand, der dadurch nicht abnimmt, wird möglicherweise trotzdem gesünder.
„Seit Jahren ist der BMI für Ärzte das Maß der Dinge, um Personen anhand ihrer Größe und ihres Gewichts im Vergleich zu einer durchschnittlichen Person zu klassifizieren. Diese durchschnittliche Person existiert jedoch nicht wirklich. Wir haben jetzt die Möglichkeit, durch fortschrittliche Methoden eine umfassendere Darstellung der Stoffwechselgesundheit einer Person zu erhalten. Sie kann verwendet werden, um genauere individuelle Empfehlungen zu geben“, sagte Dr. Noa Rappaport vom Institut für Systembiologie in Seattle, die den Artikel mit ihren Kollegen in der Zeitschrift „Nature Medicine“ veröffentlicht hat.
Quelle: DOI 10.1038/s41591-023-02248-0