27.08.2015
Im Hausstaub eines durchschnittlichen Haushalts wimmelt es von den unterschiedlichsten Bakterien und Pilzen. Diese können offenbar ganze Geschichten über das Heim und seine Bewohner erzählen. So fanden die Forscher der University of Colorado Boulder und der North Carolina State University heraus, dass sich anhand von Hausstaubproben vorhersagen lässt, in welcher geographischen Region man sich befindet, wie es um das Geschlechterverhältnis im Haus bestellt ist und ob auch Haustiere zu den Bewohnern zählen. Ein genauer Blick auf die Staubbewohner reichte den Wissenschaftlern, um relativ sicher sagen zu können, in welchem der Haushalte auch Katzen oder Hunde lebten, und mit einer etwas geringeren Zuverlässigkeit, wie das Geschlechterverhältnis war.
Die Wissenschaftler hatten mit ihrer Arbeit den Versuch unternommen, die Vielfalt der Mikroben in Durchschnittshaushalten aufzuzeichnen und einzuordnen. Dafür nahmen sie den Staub in und rund um etwa 1.200 Haushalten in den USA im wahrsten Sinne des Wortes unter die Lupe. Im Schnitt fanden sie in jedem Haus mehr als 5.000 Bakterienarten und um die 2.000 verschiedene Pilze. Die Pilzarten gaben eher über den Standort eines Zuhauses Aufschluss, während die Bakterien eher etwas über die Identität der Bewohner aussagten, wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Proceedings of the Royal Society B berichten. Dies liege vermutlich daran, dass Pilze eher von außen mit Erde oder Blättern in ein Haus oder eine Wohnung hineingeweht werden, wogegen es für die Bakterien-Gemeinschaft eher eine Rolle spiele, wer mit wem zusammenlebe. Ein Haushalt, in dem nur Männer leben, habe zum Beispiel eine ganz andere Bakterienzusammensetzung als ein gemischter Haushalt mit Männern und Frauen, so die Forscher.
HH