Dr. Karen Zoufal
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23.09.2021
Eine der größten Studien mit über neun Millionen Schwangeren, darunter 440.000 Raucherinnen, zeigt: Rauchen beeinträchtigt die Gesundheit und Entwicklung des Babys auf vielfältige Weise. Die Ergebnisse der Studie sind in dem Fachmagazin „Journal of Perinatal Medicine“ erschienen.
Mütter, die rauchen, bringen eher kleinere Babys zur Welt, auch wenn diese zum errechneten Geburtstermin zur Welt kommen: Das Risiko, ein Baby zu bekommen, das für sein Entwicklungsstadium zu klein ist, war bei Raucherinnen um 130 Prozent erhöht. Zudem kommt es bei rauchenden Müttern mit 40 Prozent größerer Wahrscheinlichkeit zu einer Frühgeburt, und das Risiko für einen vorzeitigen Blasensprung war um 50 Prozent erhöht.
Damit bestätigte die Untersuchung Ergebnisse aus früheren kleineren Studien. Darüber hinaus stellten die Forscher überraschenderweise fest, dass Rauchen einige Schwangerschaftsrisiken leicht verringert, beispielsweise gab es bei Raucherinnen weniger Blutungen und einen geringeren Bedarf an Kaiserschnitten. Die Forscher glauben, dass dazu die durch das Rauchen bedingte geringere Größe der Säuglinge beiträgt. Dennoch betonen sie, dass dies kein Grund ist, das Rauchen während der Schwangerschaft beizubehalten oder sogar damit zu beginnen: Babys mit einem niedrigen Geburtsgewicht bekommen im späteren Leben häufiger Diabetes, Herzerkrankungen, Nierenversagen und sogar bestimmte Krebsarten. Säuglinge, die zu klein geboren werden, haben im Kindesalter ein erhöhtes Risiko für Lungen-, Darm- und Harnwegserkrankungen.
Quelle: DOI 10.1515/jpm-2021-0053