21.10.2015
Zu wenig Tränenflüssigkeit führt dazu, dass das Auge nicht mehr richtig mit Flüssigkeit benetzt ist. Die Hornhaut ist nicht mehr gut geschützt, die Oberfläche wird trocken, brennt, juckt und wird eventuell rot. Die Patienten haben oftmals ein Fremdkörpergefühl. Schuld daran können Pollen, Zigarettenrauch, Autoabgase, trockene Luft, Klimaanlage, zu langes Arbeiten am Computer oder Medikamente wie Betablocker, die Pille oder Kortison sein. Doch auch Menschen, die an Diabetes, einer Schilddrüsenerkrankungen oder rheumatischer Arthritis leiden oder bei denen eine Erkrankung der Tränendrüse vorliegt, können von trockenen Augen betroffen sein.
Hier helfen Tränenersatzmittel in Form von Augentropfen und -salben, um das trockene Auge wieder ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen. „Was eingesetzt werden soll und wie lange, wird am besten individuell mit dem Arzt besprochen“, erläutert Dr. Richard Klämbt, Präsident der Apothekerkammer Bremen. „Die wichtigste Regel vor der Anwendung: Die Hände sollten gewaschen sein“, rät Klämbt. Die Tropfflasche am besten zunächst in der Hand anwärmen. Beide Augen weit öffnen, mit dem Zeigefinger der einen Hand das Unterlid leicht nach unten schieben und nach oben schauen. Dann die Tropfspitze senkrecht halten und nahe über dem Bindehautsack abtropfen. Wenn sich der Tropfen ausreichend verteilt hat, das Unterlid loslassen, beide Augen langsam zu machen und ein bis zwei Minuten geschlossen halten. Bei Gels oder Salben sollte ein etwa fünf Millimeter langer Strang direkt in den nach geöffneten Bindehautsack gelegt werden. Das klappt am besten vor dem Spiegel. Die Applikationshülle wird dabei vom Augeninnen- zum Augenaußenwinkel geführt. Auch hiernach ist es ratsam, die Augen einige Zeit zu schließen, damit sich das Gel oder die Salbe verteilen kann.
Wer häufiger unter trockenen Augen leidet, kann einiges tun, um den Tränenfluss anzukurbeln. Ausreichend trinken und das Auge vor Zugluft oder zu starker Sonneneinstrahlung schützen. Um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu erhöhen, können Schalen mit Wasser aufgestellt, feuchte Tücher über die Heizung gehängt oder direkt Luftbefeuchter aufgestellt werden. Betroffene Kontaktlinsenträger sollten eventuell andere Pflegeprodukte ausprobieren oder im Wechsel zur Brille greifen. Auch Make-up kann das Auge reizen und zu Entzündungen führen. „Wer sich unsicher ist, bespricht das am besten entweder mit seinem Arzt oder Apotheker“, so Klämbt.
AK Bremen/NK