30.08.2012
Amerikanische Forscher haben eine Genvariante gefunden, die Frauen glücklicher macht. Bei Männern funktioniere dies leider nicht, berichten die Wissenschaftler online im Fachblatt Journal of Progress in Neuro-Psychopharmacology & Biology.
Sie hatten in einer Langzeitstudie herausgefunden, dass Frauen mit der schwach aktiven Form des Gens MAOA (Monoaminooxidase-A) glücklicher sind. Dies sei erstaunlich, da diese Genvariante in früheren Studien mit Eigenschaften wie höherer Risikobereitschaft sowie impulsiverem und aggressiverem Verhalten in Zusammenhang gebracht wurde, so die Forscher. Aus diesem Grund werde das Gen oft als "Kriegergen" bezeichnet. Darüber hinaus soll es mit Alkoholismus und antisozialem Verhalten zusammenhängen. Die Ergebnisse deuten indes darauf hin, dass die Genvariante gerade für Frauen auch eine positive Seite bereithält und damit zum Glücklichsein beiträgt.
Das MAOA-Gen reguliert körpereigene Substanzen, die Nerven-Botenstoffe wie Serotonin oder Dopamin im Gehirn abbauen. Diese sind unter anderem als Glückshormone bekannt. Die schwach aktive Form MAOA-L führt dazu, dass größere Mengen dieser Stoffe im Gehirn verbleiben können und sich positiv auf die Stimmungslage auswirken.
Obwohl auch viele Männer die Glücksversion des MAOA-Gens besitzen, wirkte es sich bei ihnen nicht auf das Glücklichsein aus. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies zum Teil mit der höheren Menge des Geschlechtshormons Testosteron bei Männern zusammenhängt. Testosteron könnte die positiven Effekte des MAOA-Gens aufheben, vermuten die Wissenschaftler. Dies könnte erklären, warum Frauen oft glücklicher seien als Männer. Zum Glück liegt der Schlüssel zum Glück jedoch nicht nur in einem einzelnen Gen. Und auch andere Faktoren wie Lebenserfahrungen spielen beim individuellen Glücklichsein eine entscheidende Rolle.
HH