02.12.2015
Im Allgemeinen waren Umfrageteilnehmer in der Weihnachtszeit deutlich schlechter gestimmt und weniger zufrieden mit ihrem Leben als die Menschen, die zu anderen Zeiten im Jahr befragt worden waren. Christen, vor allem sehr gläubige, bilden hier jedoch eine Ausnahme. „Christen, vor allem jene, die sich selbst als sehr religiös einstufen, sind in der Vorweihnachtsphase positiver eingestellt und zufriedener mit ihrem Leben“, so Juniorprofessor Dr. Michael Mutz, der die Studie durchführte.
Der Göttinger Soziologe führt den von vielen Menschen empfundenen Mangel an Lebensqualität und emotionalem Wohlbefinden auf den vorweihnachtlichen Trubel und die wachsende Ausrichtung auf materiellen Konsum zurück, die mit dieser festlichen Zeit einhergehen. „Viele fühlen sich gestresst durch den Druck, rechtzeitig Geschenke kaufen und die mit den Feiertagen verbundenen gesellschaftlichen Verpflichtungen erfüllen zu müssen. Finanzielle Sorgen werden oft als zusätzliche Belastung empfunden“, so Mutz. Christliche Menschen handelten in der Vorweihnachtszeit hingegen weniger materialistisch und konsumorientiert und erlebten nicht zuletzt dadurch auch weniger Stress.
Für die Befragung wertete Mutz umfangreiche Datenmengen aus elf europäischen Ländern aus, darunter Belgien, Estland, Deutschland, Ungarn, Irland, die Niederlande, Portugal, Spanien, Schweden und Großbritannien. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift Applied Research in Quality of Life erschienen.
RF