14.02.2019
Keuchhusten kann auch Erwachsene treffen. Er äußert sich bei ihnen jedoch oft anders als bei Kindern. Um die Erkrankung richtig zu behandeln, ist es wichtig, dass der Arzt sie erkennt. Ein internationales Expertenteam hat jetzt die charakteristischen Symptome in einer Leitlinie benannt.
Demnach sollten Ärzte bei erwachsenen Patienten, die sich mit akutem, also maximal drei Wochen andauerndem, oder subakutem Husten (drei bis acht Wochen) präsentieren, gezielt nach folgenden Symptomen forschen: anfallsartiger Husten, Erbrechen nach der Hustenattacke, Fieber sowie Pfeifen oder Keuchen beim Einatmen – Mediziner sprechen von inspiratorischem Stridor.
Erbrechen oder Stridor deuten demnach auf eine Infektion mit dem Keuchhusten-Erreger Bordetella pertussis hin, Fieber oder nicht anfallsartiger Husten eher nicht. Das schreiben die Wissenschaftler um Dr. Abigail Moore von der Universität Oxford im Fachjournal Chest. Auch bei Kindern mit akutem, also maximal vier Wochen dauerndem Husten spreche Erbrechen für eine Keuchhusten-Infektion, sei aber ein weniger spezifisches Zeichen als bei Erwachsenen.
Alles in allem kann Keuchhusten mehrere Wochen bis Monate dauern, und bei Jugendlichen und Erwachsenen, aber auch bei geimpften Kindern, lediglich als lang andauernder Husten verlaufen. Behandelt wird mit den Antibiotika Azithromycin oder Clarithromycin. Nur bei frühzeitiger Gabe sorgen die Antibiotika für eine schnellere Genesung und lindern die Symptome. Aber auch später noch ist die Behandlung mit diesen Medikamenten sinnvoll, denn sie verkürzen die Dauer der Ansteckungsfähigkeit auf etwa fünf Tage nach Beginn der Therapie. Je nach Stadium der Erkrankung sind die Patienten bis zu drei Wochen ansteckend.
am/PZ/RF