05.11.2015
Mittel gegen Schmerzen, Erkältung und zur Desinfektion gehören in jede Reiseapotheke. Aber was packt man ein, wenn die Reise zum Mars gehen soll? Auf jeden Fall auch Schlafmittel und eine Hautcreme, wie eine aktuelle Studie US-amerikanische Raumfahrtforscher jetzt zeigt.
Bei einer Analyse der Krankenakten von Raumfahrern der Internationalen Raumstation ISS zeigte sich: Es gibt offenbar zwei Bereiche, die speziell bei Weltraumreisen Probleme bereiten: Schlafstörungen und Hautirritationen. Das berichten die Forscher um Virginia E. Wotring von der University of Houston-Clear Lake in Texas in der Fachzeitschrift The FASEB Journal. Es zeigte sich, dass viele der verwendeten Medikamente mit der ungewohnten und beengten Umgebung in der Schwerelosigkeit zusammenhängen. „Im Weltraum gut zu schlafen ist schwieriger als man denken könnte“, sagt Dr. Gerald Weissmann, Chefredakteur des FASEB Journals. Nicht nur die Schwerelosigkeit bereite Probleme, sondern auch der fehlende Wechsel zwischen Tag und Nacht.
Eine besonders starke Ähnlichkeit hatte der Medikamentengebrauch der Astronauten mit dem einer U-Boot-Besatzung, so die Forscher. Obwohl die Crew eines U-Bootes auf der Erde und unter Wasser agiere, verbringen die Menschen auch dort oft mehrere Monate in einem engen, begrenzten Raum. Mit ihrer Studie hoffen die Forscher, Astronauten in Zukunft dabei helfen zu können, die optimale Reiseapotheke für eine lange Weltraumreise zu packen – schließlich sei die nächste Apotheke auf dem Weg zum Mars nicht gerade um die Ecke.
HH