19.04.2018
Ältere Menschen können das Gefühl von Einsamkeit, das beim Tod eines Partners entsteht, verringern, indem sie sich eine ehrenamtliche Aufgabe suchen. Eine neue Studie deutet darauf hin, dass 100 Stunden ehrenamtliche Tätigkeit pro Jahr die Einsamkeit lindern können.
Der Tod des Partners gehört zu den schwersten Schicksalsschlägen, die einen Menschen im fortgeschrittenen Alter treffen können. Wie die aktuelle Studie belegt, nimmt durch den Verlust die Einsamkeit der Zurückgebliebenen im Allgemeinen zu. Fingen verwitwete Menschen jedoch an, zwei oder mehr Stunden pro Woche ehrenamtlich zu arbeiten, ging die Einsamkeit zurück. Dies berichten die Forscher um Dr. Ben Lennox Kail von der Georgia State University im Fachblatt „The Journals of Gerontology, Series B: Psychological Sciences and Social Sciences“. Die gefühlte Einsamkeit sei dann sogar ähnlich wie bei Personen, die sich ebenfalls ehrenamtlich betätigten, jedoch noch mit ihrem Ehepartner zusammenlebten.
Das soziale Engagement kann viele Bereiche umfassen, zum Beispiel die Mithilfe in Vereinen, der Gemeinde, in Kindertagesstätten oder der Kirche. Eine ehrenamtliche Tätigkeit sei vor allem dann wichtig, wenn Menschen durch den Tod ihres Partners die soziale Integration verlieren, so Kail. Die Studie deute aber auch darauf hin, dass ein Verlust und das Gefühl von Einsamkeit, das dadurch entsteht, auch für Menschen von Bedeutung sind, die gut integriert sind. Wer also ein gutes soziales Netzwerk habe und einen Verlust erleide, müsse etwas Neues beginnen, so der Rat der Forscher. „Es ist die neue soziale Integration, die den Verlust ausgleichen kann“, sagt Kail.
HH