Dr. Karen Zoufal
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25.01.2021
Für die Studie hatten 33.000 Teilnehmer über eine speziell entwickelte App namens „Track Your Happiness“ mehrmals täglich ihr Wohlbefinden aufgezeichnet. Daraus berechneten die Forscher das das durchschnittliche Wohlbefinden jeder Person und setzten es in Beziehung zu ihrem Einkommen
„Ich stellte fest, dass alle Formen des Wohlbefindens mit dem Einkommen weiter zunahmen. Ich sehe keinen Knick in der Kurve, keinen Wendepunkt, an dem Geld keine Rolle mehr spielt. Stattdessen nimmt es immer weiter zu“, fasste Studienautor Matthew Killingsworth von der University of Pennsylvania seine Beobachtungen zusammen. Dabei war nicht jeder Dollar gleich wichtig, sondern zwei Personen, die 25.000 bzw. 50.000 US-Dollar verdienten, hatten den gleichen Unterschied im Wohlbefinden wie zwei Personen, die 100.000 bzw. 200.000 US-Dollar verdienten. „Mit anderen Worten: Proportionale Einkommensunterschiede sind für alle gleich wichtig“, so Killingsworth.
Warum Gutverdiener glücklicher sind
Über die mathematischen Zusammenhänge hinaus liefert er Begründungen, warum Besserverdiener glücklicher sind: „Wenn Sie mehr Geld haben, haben Sie mehr Auswahlmöglichkeiten, Ihr Leben zu gestalten. Das kann man während der Pandemie sehen: Menschen, die von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben und ihren Job verlieren, nehmen wahrscheinlich den ersten verfügbaren Job an, um sich über Wasser zu halten – auch wenn es einer ist, der ihnen nicht zusagt. Menschen mit einem finanziellen Polster können auf einen Job warten, der besser passt. Bei großen und kleinen Entscheidungen bietet mehr Geld einer Person mehr Auswahlmöglichkeiten und ein größeres Gefühl der Autonomie.“ Er rät jedoch dazu, Erfolg nicht monetär zu definieren: „Ich habe festgestellt, dass Menschen, die Geld und Erfolg gleichsetzten, weniger glücklich waren als diejenigen, die dies nicht taten.“
Quelle: 10.1073/pnas.2016976118