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10.12.2022
„Unser Darm ist ein echtes Superorgan kann sich äußerst schnell auf eine neue Ernährungsweise – wie zum Beispiel vegetarische Kost – anpassen. Die Darmflora kann sich recht schnell regulieren und auch kurzfristig etwas Gutes im Darm bewirken. Unzählige Bakterien wirken positiv im Darm und verwerten unsere Nahrung“, erklärt Dr. Ursula Marschall, Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer.
Dass sich der Darm so schnell an neue Gegebenheiten anpassen kann, sei das Ergebnis der menschlichen Evolution: Bei einem Jagderfolg gab es viel Fleisch, zwischenzeitlich jedoch über längere Zeit nur pflanzliche Kost. „Der Mensch hat das Hin und Her zwischen pflanzlicher und tierischer Nahrung schon in der Frühzeit gelebt, und aus diesem Grund ist der Darm evolutionär bedingt so flexibel“, erklärt Marschall.
Darmflora gut für die Immunabwehr
Eine Darmflora, die die Verdauung unterstützt, ist auch hilfreich für die Immunabwehr und kann Krankheitserreger erfolgreich abwehren. Allgemein gilt eine große Vielfalt an Bakterien im Darm als besonders gut, denn bei manchen Erkrankungen gibt es eine sinkende Vielfalt der Darmflora. Eine geringe Bakterienvielfalt wird als Anzeichen einer „Dysbiose“, also eine Störung der Darmflora gewertet.
Doch was kann man im Alltag tun, um die das Darm-Mikrobiom zu unterstützen? „Wer langsam kaut, unterstützt die Amylasen, die sich im Speichel befinden. Das sind Verdauungsenzyme, die dabei helfen, Kohlenhydrate gut zu verdauen, bevor sie überhaupt in den Magen gelangen. Dadurch wird dem Magen die Arbeit erleichtert. Das Sprichwort ‚Gut gekaut, ist halb verdaut‘ ist absolut richtig.“ Stilles Wasser und verdauungsfördernde Lebensmittel wie Lauch, Pastinaken, Schwarzwurzel, Leinsamen, Hülsenfrüchte, Chicorée, Joghurt, Kefir, Buttermilch und Kräuterquark helfen dabei, den Darm zu aktivieren. Je mehr solcher Lebensmittel gegessen werden, desto diverser sei die Darmflora.