14.10.2015
Wenn es im Herbst abends wieder früher dunkel wird, steigt die Gefahr von Wildunfällen. Denn gerade in der Dämmerung sind viele Wildtiere aktiv. Wer am Steuer richtig reagiert, kann das Schlimmste verhindern. Die Deutsche Wildtier Stiftung gibt Tipps, worauf Autofahrer achten sollten.
- Gefahren-Zonen erkennen: Besondere Vorsicht gilt auf Straßen, die durch Wälder führen oder entlang von Waldrändern. Neben den Warnschildern „Achtung Wildwechsel“ sind Unfallschwerpunkte oft durch blaue Reflektoren an Begrenzungspfählen gekennzeichnet. Häufig werden Orte, an denen Wildunfälle passiert sind, durch farbige Dreibeine markiert.
- Bremsbereit fahren: Autofahrer sollten die Straßenränder im Auge behalten, und das Tempo reduzieren. Besonders die Dämmerung ist eine gefährliche Zeit, denn dann verlassen Wildtiere ihre Deckung und gehen auf Nahrungssuche.
- Darauf achten: Tier-Silhouetten oder reflektierende Augenpaare bedeuten Gefahr! Hat bereits ein Tier die Straße überquert, müssen Autofahrer mit Nachfolgern rechnen.
- Abstand halten: Halten Sie ausreichend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug.
- Richtig reagieren: Wenn ein Tier auftaucht, bremsen Sie so stark, wie es der nachfolgende Verkehr zulässt und blenden Sie die Scheinwerfer ab. Vorsicht bei Ausweichmanövern: Diese können zu schwersten Unfällen führen. Lässt sich eine Kollision nicht vermeiden, halten Sie das Steuer fest und bleiben Sie auf Ihrer Fahrbahnseite.
Kommt es trotzdem zu einem Wildunfall, müssen Autofahrer anhalten, die Unfallstelle mit Warndreieck und Warnblinker markieren und die Polizei informieren. Verwundete Tiere sollten nicht angefasst und tote Tiere nicht mitgenommen werden. Letzteres erfülle den Tatbestand der Wilderei, so die Experten der Deutschen Wildtier Stiftung. Auch wenn das Tier am Unfallort nicht auffindbar sei, müsse der Autofahrer die Polizei informieren und die Unfallstelle so gut wie möglich beschreiben. „Ein angefahrenes Tier schleppt sich selbst mit gebrochenem Rückgrat noch viele Meter weiter, um dann nach Tagen qualvoll zu verenden“, erklärt Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein Jäger könne das Wild aufspüren und von seinem Leiden erlösen.
Deutsche Wildtier Stiftung/ HH