22.04.2020
Forscher aus Göteborg wollten wissen, ob der Schlaf von Menschen, die in der Nähe von Windkraftanlagen wohnen, durch die Geräusche der Windturbinen beeinträchtigt wird. Mit großem Aufwand stellten sie die Situation im Schlaflabor nach und beobachteten, dass diese Personen später einschliefen und kürzer träumten als Menschen, die diesem Geräuschpegel nicht ausgesetzt waren.
Während einer Nacht mit Geräuschen von Windgeneratoren schliefen die Studienteilnehmer knapp 17 Minuten später ein und träumten durchschnittlich elf Minuten weniger als in einer ruhigen Nacht. Das klingt zunächst nach kleinen Unterschieden, die sich aber deutlich bemerkbar machten: Die Teilnehmer gaben in einer anschließenden Befragung an, schlechter geschlafen zu haben und sich weniger ausgeruht zu fühlen. Insbesondere bei geschlossenen Fenstern schienen die rhythmischen Geräusche den Schlaf zu stören.
Testpersonen fühlen sich weniger ausgeruht
Keine Unterschiede ergaben sich beim Aufwachen während der Nacht, der Zeit im Tiefschlaf und der Herzfrequenz. Die Studie zeigte auch keinen Hinweis auf einen Gewöhnungseffekt bei den Menschen mit Wohnort in der Nähe von Windkraftanlagen. Vielmehr berichteten die Personen aus dieser Gruppe, dass sie insgesamt schlechter schliefen, selbst in der ruhigen Nacht.
Von den 50 Teilnehmern der Studie lebten 24 seit mindestens einem Jahr in weniger als einem Kilometer Abstand von einer oder mehreren Windkraftanlagen. Die anderen 26 dienten als Kontrollgruppe. Sie verbrachten zudem drei Nächte im Schlaflabor, eine Nacht zur Eingewöhnung und dann eine ruhige Nacht bzw. eine mit Geräuschen von Windturbinen, die der Situation mit offenem oder geschlossenem Fenster in einem schwedischen Holzhaus entsprach.
ZOU