Hanke Huber
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30.11.2012
Lichtmangel kann auf die Stimmung drücken – das merkt so mancher im Winter. Besonders deutlich bekommen dies Menschen im hohen Norden zu spüren, bei denen sich die Sonne im Winter kaum noch zeigt. Ein schwedisches Energieunternehmen setzt jetzt auf einen unkonventionellen "Stimmungsaufheller": Lichttherapie an Bushaltestellen.
In den Genuss der Extraportion Licht kommen die Einwohner der schwedischen Stadt Umeå, die etwa 500 Kiliometer nördlich von Stockholm liegt. Dort ist die Sonne im Winter kaum länger als viereinhalb Stunden pro Tag zu sehen. Mit der Lichttherapie macht sich das Energieunternehmen der Stadt einen Ansatz zu Nutze, der auch hierzulande als Behandlungsmöglichkeit bei saisonal affektiven Störungen, wie die Winterdepression von Psychologen auch genannt wird, eingesetzt wird.
Ungewöhnlich ist allerdings der Ort: 30 Wartehäuschen von Bushaltestellen wurden von dem Unternehmen mit dem therapeutischen Licht ausgestattet. Hierfür wurde die Beleuchtung der Anzeigentafeln im Wartehäuschen gegen die helleren Lampen ausgetauscht. In manchen Häuschen kommt das Licht sogar von oben. Wer an diesen Haltestellen auf den Bus wartet, bekommt damit automatisch in der dunklen Jahreszeit einen kleinen Stimmungs-Kick mit auf den Weg. Das Licht sei völlig unbedenklich, sagen Vertreter des Unternehmens. Die UV-Strahlung werde herausgefiltert, so dass das Licht den Augen und der Haut nicht schade. Dass Arbeitnehmer nach einem solchen Lichtbad braungebrannt wie nach einem Südseeurlaub an ihrem Arbeitsplatz erscheinen, ist somit wohl ausgeschlossen.