09.12.2013
„Die moderne Medizintechnik und neue, schonende Verfahren bei operativen Eingriffen hat die Wirbelsäulenchirurgie verändert. Die Belastung durch die OP und das Komplikationsrisiko für die Patienten konnte erheblich verringert werden, erläuterte Dr. Daniel Rosenthal, Präsident der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG) anlässlich des 8. Jahreskongresses der DWG. „Davon profitieren in besonderem Maße ältere Patienten, bei denen mittlerweile auch komplexe Krankheitsbilder schonender operativ behandelt werden können.“
Bei älteren Menschen beeinträchtigen häufig Verschleißerscheinungen und Wirbelbrüche durch Osteoporose die Mobilität und führen zu chronischen Schmerzzuständen. Bei Schmerzen durch Bandscheibenvorfälle oder Nerveneinengungen rät Rosenthal, vor einer Operation die Möglichkeiten einer konservativen Therapie auszuschöpfen. Dazu gehören eine medikamentöse Schmerztherapie, physiotherapeutische Behandlungen und andere Maßnahmen. „Erst wenn diese über einen Zeitraum von wenigstens sechs Wochen keinen Erfolg zeigen, sollte eine Operation in Betracht gezogen werden“, so Rosenthal. Die Erfolgsquote bei operativen Behandlungen liege bei etwa 80 Prozent.
Die Länge des Klinikaufenthaltes nach einer Wirbelsäulen-OP ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Während die Verweildauer in der Klinik früher bei rund 2 Wochen lag, seien es heute nur noch drei bis fünf Tage, erläuterte der Neurochirurg.
DWG/RF