10.01.2018
In Deutschland gibt es immer weniger öffentliche Apotheken. Zum 30. September 2017 gab es noch 19.825 Apotheken, das sind 198 weniger als Ende 2016. Die Zahl markiert den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung 1990 (19.898). Das geht aus aktuellen Zahlen der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apotheker e.V. hervor.
ABDA-Präsident Friedemann Schmidt mache bei dem Abwärtstrend vor allem Sorge, „dass immer weniger Apotheker das Wagnis eingehen, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen". Der starke Rückgang bei den Haupt- und Einzelapotheken um 286 auf 15.321 wird durch den leichten Zuwachs an Filialapotheken um 88 auf 4.504 teilweise überdeckt.
Schmidt kritisierte vor allem die fehlende Planungssicherheit für die Apotheker nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Versandhandel im Oktober 2016. Die Politik forderte er auf, Konsequenzen aus dem Urteil zu ziehen: „Wir brauchen ein Verbot für den Versandhandel mit verordneten Medikamenten, wie es drei Viertel aller EU-Staaten schon haben. Sobald wir eine neue Bundesregierung haben, muss das angegangen werden.“
ABDA