28.01.2020
In Deutschland gab es Ende 2019 noch 19.075 Apotheken. Die Zahl ist im vergangenen Jahr um 348 gesunken. Der Rückgang ist der bislang höchste, der in einem Kalenderjahr verzeichnet wurde. Mit 23 Apotheken pro 100.000 Einwohnern liegt Deutschland deutlich unter dem europäischen Durchschnitt von 31 Apotheken.
Die Zahl der Apothekeninhaber ist ebenfalls stark zurückgegangen: Ihre Zahl ist um 409 auf 14.473 (minus 2,7 Prozent) gefallen. „Noch können sich die Patienten in Deutschland auf eine flächendeckende Arzneimittelversorgung verlassen, aber das wird bald vorbei sein, wenn nichts passiert. Seit zwölf Jahren geht die Zahl der Betriebe zurück. Wir werden die Situation nur stabilisieren können, wenn die Apotheken mehr Planungssicherheit und einen vernünftigen ordnungspolitischen Korridor bekommen,“ sagt ABDA-Präsident Friedemann Schmidt.
Schmidt fordert zwei gesetzgeberische Maßnahmen: zum einen ein einheitlicher Abgabepreise bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln im grenzüberschreitenden Versandhandel in der GKV-Versorgung. Zum anderen müsse die Einführung des E-Rezepts durch ein Makelverbot so flankiert werden, dass Patienten die freie Apothekenwahl ohne Einflussnahme von kommerziellen Dienstleistern behalten.
Beide Maßnahmen, so Schmidt, stünden bereits im Entwurf für das Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz, den das Bundeskabinett im Juli 2019 beschlossen hat. „Aber dieses Gesetz nutzt erst dann etwas, wenn es auch in den Bundestag eingebracht und beschlossen wird. Dafür wird es jetzt höchste Zeit.“
ABDA