Dr. Karen Zoufal
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12.05.2021
Im Vergleich zu Menschen, die Fleisch essen, haben Vegetarier ein deutlich bessere Blutwerte. Das Alter, Körpergewicht, Rauchen und Alkoholkonsum scheinen darauf keinen Einfluss zu haben. Dies geht aus einer neuen Studie hervor, die auf dem Europäischen Adipositas-Kongress vorgestellt wurde.
Forscher der Universität Glasgow haben Krankheitsmarker in Blut und Urin von insgesamt 177.723 Erwachsenen analysiert, unter denen sich 4111 Vegetarier befanden. Vegetarier hatten demnach einen gesünderen Fettstoffwechsel mit besseren Cholesterinwerten. Auch die Leberwerte waren niedriger. Weitere Marker, die in geringerer Konzentration gefunden wurden, waren der Insulin-ähnliche Wachstumsfaktor IGF-1, der das Wachstum von Krebszellen fördert, sowie die Nierenwerte Harnsäure, Kreatinin und Gesamtprotein.
Aber auch einige nützliche Biomarker waren bei Vegetarier in geringerer Mengen vorhanden, darunter das „gute“ HDL-Cholesterin sowie Vitamin D und Kalzium, die für die Knochengesundheit wichtig sind. Kein Zusammenhang wurde mit dem Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c, dem Blutdruck oder dem Entzündungsmarker CRP gefunden.
„Menschen, die sich vegetarisch ernähren, verzichten nicht nur auf rotes und verarbeitetes Fleisch, das mit Herzkrankheiten und einigen Krebsarten in Verbindung gebracht wurde, sondern essen auch mehr Gemüse, Obst und Nüsse, die mehr Nährstoffe, Ballaststoffe und andere potenziell nützliche Verbindungen enthalten“, sagt Dr. Carlos Celis-Morales von der Universität Glasgow. Diese Ernährungsunterschiede könnten erklären, warum Vegetarier weniger Biomarker für Krankheiten haben, die zu Zellschäden und chronischen Krankheiten führen können.