25.03.2015
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen beginnt für Hobbygärtner das Gartenjahr. Doch wer bislang dachte, er müsse sich nur mit Pflanzenschädlingen und vielleicht noch der ein oder anderen Mücke herumschlagen, der irrt. Neue Studienergebnisse belegen: Wer seinen Garten betritt, befindet sich im Zeckengebiet.
Das gilt nicht nur für naturnahe Gärten oder Grundstücke, die sich in direkter Nachbarschaft zu Wäldern befinden, sondern auch für stark gepflegte und waldferne Gebiete, wie Professor Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim gemeinsam mit Kollegen nachweisen konnte. Die Forscher hatten hierfür 60 Gärten im Großraum Stuttgart alle zwei Monate akribisch nach den achtbeinigen Blutsaugern abgesucht. Zecken befinden sich demnach in allen Gärten, so das Ergebnis. Zwar gilt: Je dichter am Wald, desto höher die Zeckenmenge. Aber auch 500 Meter vom Wald entfernt fanden die Wissenschaftler noch etwa 20 Prozent des Zeckenanteils von Waldrand-Grundstücken. Da die kleinen Blutsauger Hitze nicht gut vertragen, kann ein kurzgehaltener Rasen einen gewissen Schutz bieten. Doch obwohl Gärten ohne Unterholz mit konstant kurzem Rasen weniger Zecken haben, seien auch sie nicht zeckenfrei, heißt es in einer Mitteilung der Universität.
Grund dafür ist, dass wahrscheinlich sowohl Vögel als auch größere Wild- und Haustiere dabei helfen, Zecken über größere Distanzen zu verbreiten. „Gartenbesucher sollten sich nach einem Gartenaufenthalt auf Zecken absuchen und vor allem in Süd- und Mitteldeutschland auch impfen lassen“, rät Mackenstedt. Generell zeige die Zeckenforschung, dass die Parasiten ausgesprochen unberechenbar sind. „Alte Weisheiten, zum Beispiel dass Zecken nur im Sommer aktiv sind, gelten nicht mehr. Heute finden wir das ganze Jahr über aktive Zecken“, erklärt die Parasitologin.
HH