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Zecken: Experten rufen zur FSME-Impfung auf

13.02.2017

Zecken können gefährliche Krankheiten übertragen, zum Beispiel die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Vor allem in Risikogebieten im Südwesten Deutschlands sei ein Impfschutz beinahe unerlässlich für alle Menschen, die sich immer wieder draußen aufhalten. Darauf weist der Landesapothekerverband Baden-Württemberg hin.

Experten rufen zu einer Impfung gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis auf.
Im Wald, auf Wiesen, Feldern und in heimischen Gärten können Zecken lauern.
© Mila May - Fotolia

Gefährlich ist nicht der Zeckenbiss an sich, sondern der Speichel der Zecke, der über den Biss ins Blut gelangt. Dieser kann die bakteriellen Erreger der Lyme-Borreliose oder Viren in sich tragen, die die gefährliche FSME auslösen können. „Die FSME ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Trotz des medizinischen Fortschritts kann diese Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute tödlich sein. Leider nehmen immer noch zu wenige Menschen die Schutzimpfung wahr“, sagt Wolf Kümmel, Vizepräsident des Landesapothekerverbandes Baden-Württemberg. Da es keine Impfpflicht gibt, hänge es von jedem Einzelnen ab, die Impfquote zu erhöhen und das Risiko zu minimieren. Die Impfung gegen FSME sei nach wie vor die beste Vorbeugemaßnahme gegen die Krankheit. Die Kosten dafür tragen in Risikogebieten in der Regel die gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten. In Deutschland besteht laut Robert Koch-Institut ein erhöhtes Risiko für eine FSME-Infektion vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen und im südöstlichen Thüringen.

Gegen die Lyme-Borreliose, eine bakterielle Infektionskrankheit, gibt es allerdings keine vorbeugende Impfung. An dieser Infektion, die Nervensystem und Gelenke schädigen kann, erkranken in Deutschland schätzungsweise 100.000 Menschen im Jahr neu. Typische Kennzeichen sind flächige Rötungen an der Einstichstelle sowie grippeähnliche Symptome mit Fieber und Schwellungen der Lymphknoten. Sie können innerhalb von vier Wochen nach dem Zeckenbiss auftreten. Bei entsprechenden Symptomen sollte sofort medizinischer Rat eingeholt werden. Für Apotheker Kümmel kommt deswegen der Vorbeugung ein besonderer Stellenwert zu: "Wer mit seiner Familie ins Freie – egal ob im Wald oder auf der Wiese – geht, muss sich schützen. Zecken abwehrende Sprays oder Lotionen verringern das Infektionsrisiko für alle Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden", sagt Kümmel. Helle, geschlossene Kleidung und das Vermeiden von unwegsamem Gelände und Unterholz halten Zecken zusätzlich fern. Wer draußen in der Natur unterwegs war, solle sich und vor allem auch Kinder sowie die Haustiere nach den Spaziergängen gründlich nach Zecken absuchen. Festgesaugte Tiere könne man sehr schnell und einfach mit einer geeigneten Pinzette oder einer speziellen Zeckenzange oder -karte entfernen, rät der Apotheker.

LAV Baden-Würrtemberg

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