22.05.2015
Bei schönem Wetter spielen Kinder gerne draußen im Gras, im Unterholz, in Parks oder auf dem Spielplatz. Danach ist es sinnvoll, sie nach Zecken abzusuchen, rät der Berufsverband der Kinder‐ und Jugendärzte (BVKJ) allen Eltern. Entdeckt man dabei eine Zecke, entfernt man das Spinnentier am besten rasch.
"Läuft das Tier auf der Haut, hilft ein Klebeband, es einzufangen“, rät Präventionsexperte Dr. Hermann‐Josef Kahl vom BVKJ. Hat die Zecke sich bereits festgesaugt, kann man sie mit einer feinen, spitz zulaufenden L‐förmigen oder gebogenen medizinischen Pinzette bzw. speziellen Zeckenpinzette so nah wie möglich an der Haut fassen und sie dann mit gleichmäßigem Zug langsam entgegen der Stichrichtung herausziehen. Ungünstig ist es, den "Blutsack" zu drücken, denn dies kann eine Übertragung von infektiösem Speichel und Darminhalt der Zecke auf das Kind beschleunigen. Über den Verdauungstrakt des Parasiten können Erreger der Frühsommer‐Meningo‐Enzephalitis (FSME) oder der Borreliose ins Blut des Gestochenen gelangen.
"Um einer Borreliose und/oder FSME vorzubeugen, sollten Eltern den Blutsauber möglichst rasch und komplett rausziehen. Am besten innerhalb von Stunden“, verdeutlicht Kahl. Bleibt ein Rest der Zecke in der Haut stecken, rät der Arzt, diesen ebenso mit einer sauberen Pinzette oder sterilisierten Nadel zu entfernen. Dabei kann es helfen, die Haut zu befeuchten. Gelingt dies nicht, muss der Kinder‐ und Jugendarzt möglichst frühzeitig danach schauen. „Denn befinden sich in dem Teilstück noch Speicheldrüsen, besteht weiterhin Infektionsgefahr. Ist die Zecke erfolgreich beseitigt, desinfiziert man die Stichstelle, das Werkzeug und auch die Hände. Zecken sind meist von März bis November aktiv. Sie stechen selten bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius.
BVKJ/RF