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27.04.2022
In Kanada verordnen Ärzte ihren Patienten Zeit im Freien und in der Natur, denn Untersuchungen weisen darauf hin, dass zwei oder mehr Stunden pro Woche in der Natur die Gesundheit und das Wohlbefinden fördern. Darüber hinaus scheint Naturverbundenheit auch der Ernährungsvielfalt zu dienen, berichten Forscher in der Zeitschrift „American Journal of Health Promotion“.
Ergebnisse einer Befragung von mehr als 300 Erwachsenen deuten auf einen Zusammenhang zwischen der Naturverbundenheit und der Ernährung hin: Diejenigen mit einem starken Bezug zur Natur hatten am Vortag abwechslungsreicher gegessen und mehr Obst und Gemüse konsumiert.
„Naturverbundenheit wurde mit einer besseren psychischen und körperlichen Gesundheit und einem höheren Maß an Umweltverantwortung in Verbindung gebracht. Unsere Ergebnisse erweitern diese Liste von Vorteilen um die Ernährung“, sagte Prof. Dr. Brandy-Joe Milliron von der Drexel University in Philadelphia. Dies könne sich auf zwei Arten auf die Gesundheitsförderung auswirken: „Erstens fördern Maßnahmen zur Steigerung der Naturverbundenheit die Gesundheit über die gesamte Lebensspanne. Zweitens können Maßnahmen zur Förderung einer gesunden Ernährung durch naturbasierte Aktivitäten ergänzt werden.“
Das Forschungsteam sieht entsprechend ein großes Potenzial in der Nutzung von Parks und Grünflächen in Städten, die ähnlich dem kanadischen Modell von Ärzten „verschrieben“ werden könnte – ebenso Naturerfahrungen in der Schule. Gleichzeitig weisen sie darauf hin, dass Aufenthalt in der Natur zwar wertvoll für die Verbesserung der Ernährung sein kann, der Zusammenhang aber komplex ist und noch näher untersucht werden muss.
Quelle: DOI 10.1177/08901171221086941