Dr. Karen Zoufal
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15.03.2021
37 Patienten zwischen 18 und 80 Jahren erhielten die übliche Behandlung nach einem Schlaganfall. 17 von ihnen, deren Schlaganfall besonders schwer war, bekamen zusätzlich intravenös eigene Knochenmarkszellen verabreicht. Drei Monate nach dem Schlaganfall zeigten Hirnscans typische Schäden, die sich bei denen, die Knochenmarkszellen erhalten hatten, innerhalb eines Jahres besserten. Bei den anderen Patienten, die nur die Standardbehandlung erhalten hatten, blieben sie weitgehend unverändert. Die Forscher folgern daraus, dass sich die Hirnstrukturen durch die Injektionen stabilisiert und regeneriert hatten und hoffen, diese Ergebnisse in größeren klinischen Studien untermauern zu können.
Auf die Idee der Verabreichung von Knochenmarkszellen waren die Forscher durch Tierversuche gekommen. Bei Mäusen hatten sie zuvor beobachtet, dass diese Zellen den Untergang von Hirnsubstanz nach einem Schlaganfall abschwächten und die Genesung verbesserten. Es kam auch zu einem Umbau in Bereichen, die für Körperbewegungen zuständig und bei einem Schlaganfall häufig betroffen sind – der Grund dafür, dass fast 90 Prozent der Patienten, die aufgrund einer Durchblutungsstörung einen Schlaganfall erleiden, eine halbseitige Schwäche oder Lähmungserscheinungen aufweisen.
Dr. Anthony Atala, Chefredakteur der Zeitschrift „Stem Cells Translational Medicine“, in der die Studie erschienen ist, sagte: „Die Ergebnisse dieser klinischen Studien sind zweifellos ermutigend und zeigen die Notwendigkeit, den Einsatz zellbasierter regenerativer Therapien weiter voranzutreiben. Sie eröffnen die Möglichkeit einer Therapie, die die Gehirngesundheit von Millionen von Patienten mit einem Schlaganfall verändern könnte.“
Quelle: DOI 10.1002/sctm.20-0369