15.07.2016
Hatten Labormäuse, die schlecht lernten, einen Monat lang zusätzlich zu ihrem Futter Zimt gefressen, verbesserte sich ihr Gedächtnis und ihr Lernvermögen deutlich und wurde so gut wie das von schnell lernenden Mäusen. Dies berichten Forscher um den Neurologen Kalipada Pahan von der Rush University in Chicago im Journal of Neuroimmune Pharmacology. Keinen Einfluss hatte das Gewürz hingegen auf bereits schnell lernende Mäuse. Bislang sei noch wenig darüber bekannt gewesen, welche neurologischen Prozesse manche Menschen zu guten und manche zu schlechten Lernern machen, so Pahan. Der Schlüssel dazu scheint im Hippocampus zu liegen, einem kleinen Hirnbereich, der Erinnerungen sortiert und speichert. Bestimmte Proteine beeinflussen diesen Bereich, wobei schlechte Lerner weniger von einer Substanz haben, die an Gedächtnis und Lernen beteiligt ist, und mehr von einer anderen, die eine hemmende Wirkung hat. In der Mäuse-Studie zeigte sich nun, dass sich durch Zimt die Menge dieser Stoffe positiv veränderte.
Sollten sich ihre Ergebnisse bei Menschen bestätigen, die sich mit dem Lernen schwertun, wäre dies ein bemerkenswerter Fortschritt, so die Meinung des Neurologen. „Dies wäre einer der sichersten und einfachsten Ansätze, um aus schlechten Lernern gute Lerner zu machen“, sagt Pahan. Wer seine Speisen und Getränke mit Zimt verfeinern möchte, sollte den Forschern zufolge aber auf die Qualität des Gewürzes achten. Preiswerter Cassia-Zimt, auch chinesischer Zimt genannt, enthält höhere Mengen an Cumarin, das die Leber schädigen kann. Der sogenannte Ceylon-Zimt enthält hingegen geringere Mengen an Cumarin.
HH