07.12.2015
Dass zu viel Fernsehen dem Gehirn nicht gut tut, wird oft vermutet. Dass diese Annahme offenbar stimmt, wiesen US-amerikanische Forscher jetzt nach. Demnach scheint sich häufiges Fernsehen gepaart mit wenig Bewegung in jungen Jahren negativ auf die späteren geistigen Fähigkeiten auszuwirken.
Erwachsene schnitten bei kognitiven Tests häufiger schlechter ab, wenn sie als junge Erwachsene weniger körperlich aktiv waren und einen hohen Fernsehkonsum hatten. Dies betraf vor allem die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen und Funktionen, die das Denken und Handeln steuern, berichten Kristine Yaffe von der University of California in San Francisco und Kollegen. So war die Wahrscheinlichkeit, bei den Tests schlechter abzuschneiden, bei Teilnehmern höher, die über 25 Jahre hinweg häufig mehr als drei Stunden am Tag vor dem Fernseher verbracht hatten. Nicht ganz so stark war der Einfluss von wenig Bewegung: Teilnehmer, die sich wenig bewegten, schnitten nur bei einem der Tests häufiger schlechter ab. Kam beides zusammen, verdoppelte sich jedoch die Wahrscheinlichkeit für eine schlechtere geistige Leistungsfähigkeit.
Die Wissenschaftler hatten über 3.200 Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren in regelmäßigen Abständen zu ihren Fernsehgewohnheiten und ihrer körperlichen Aktivität befragt. Nach 25 Jahren erfassten sie die geistige Leistungsfähigkeit der Teilnehmer mit Hilfe dreier Tests: Diese dienten dazu, die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Informationen, das verbale Gedächtnis und die geistigen Funktionen, mit denen sie ihr Verhalten steuern, zu beurteilen. Ihre Studie wurde online in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry veröffentlicht.
HH