10.06.2020
Ein ausgewogener Vitamin-D-Status könnte sowohl für die Vorbeugung als auch für den Verlauf mehrerer Krebsarten von Vorteil sein. Das geht aus einer neuen Übersichtsarbeit hervor, die im Fachblatt „Seminars in Cancer Biology“ erschienen ist. Aber nicht alle Personen sprechen gleich auf Vitamin D an, manche benötigen mehr, um den vollen Nutzen zu erzielen.
Vor allem auf Darm- und Blutkrebs könnte Vitamin D eine positive Wirkung zeigen. Dies berichten Prof. Carsten Carlberg von der Universität Ostfinnland und Prof. Alberto Muñoz von der Universität Madrid, die gemeinsam die vorliegenden Studienergebnisse über die Rolle von Vitamin D für die Krebsvorbeugung und -therapie zusammengetragen haben.
Auch bei Brust- und Prostatakrebs wurde ein Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin D-Spiegel im Blut und dem vermehrten Auftreten dieser Krebsarten und einem schlechteren Verlauf beobachtet. Allerdings wurde bisher nicht eindeutig gezeigt, dass eine Vitamin D-Gabe die Krebssterblichkeit senkt.
Wofür braucht der Körper Vitamin D?
Die Empfindlichkeit gegenüber Vitamin D kann sich zwischen einzelnen Personen deutlich unterscheiden, wie die Forschungsgruppe um Professor Carlberg bereits früher gezeigt hatte: 25 Prozent der finnischen Bevölkerung sprachen wenig auf das Vitamin an und benötigten eine höhere Dosis, um den vollen klinischen Nutzen zu erzielen.
Die meisten Menschen wissen, dass Vitamin D für die Knochengesundheit von großer Bedeutung ist, aber auch das Immunsystem wird durch das Vitamin reguliert. Die Wirkung gegen Krebs beruht den Wissenschaftlern zufolge darauf, dass Vitamin D an bestimmte Immunzellen bindet und deren Entwicklung und Aktivität beeinflusst. Ein zu niedriger Vitamin-D-Spiegel erhöht das Risiko, dass die Immunzellen sich nicht richtig entwickeln und in unkontrolliert wachsende Krebszellen verwandeln.
ZOU