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29.06.2022
Bis Corona-Impfstoffe im Dezember 2020 verfügbar wurden, waren bereits 3,5 Millionen Menschen an Covid-19 gestorben. Ende des Jahres nahm dann die weltweite Impfkampagne Fahrt auf. Modellrechnungen zufolge wären binnen eines Jahres ohne Impfungen weltweit 31,4 Millionen Menschen an Covid-19 gestorben. Davon konnten 19,8 Millionen durch die Impfung verhindert werden – das entspricht einer Verringerung um 63 Prozent.
Die Weltgesundheitsorganisation hatte im April 2020 zusammen mit Partnerorganisationen die Initiative COVAX (Covid-19 Vaccines Global Access) ins Leben gerufen, damit alle teilnehmenden Länder unabhängig von ihrer Kaufkraft einen Zugang zu Corona-Impfstoffen erhalten. In diesen Ländern wurde die Übersterblichkeit den Berechnungen zufolge um 41 Prozent reduziert. Weitere 45 Prozent der Todesfälle hätten in Ländern mit niedrigem Einkommen verhindert werden können, wenn das von COVAX gesetzte Ziel einer Impfquote von 20 Prozent in allen teilnehmenden Ländern erreicht worden wäre; bei einer Impfquote von 40 Prozent sogar mehr als doppelt so viele. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten wurden diese Ziele jedoch bis Ende 2021 nicht erreicht.
Dr. Oliver Watson vom Imperial College in London, der die Studie mit seinem Team in der Zeitschrift „The Lancet Infectious Diseases“ veröffentlicht hat, sagte: „Von den fast 20 Millionen Todesfällen, die schätzungsweise im ersten Jahr nach der Einführung von Impfstoffen verhindert wurden, wurden fast 7,5 Millionen in Ländern verhindert, die von der Covid-19 Vaccine Access Initiative abgedeckt wurden. […] Es hätte jedoch mehr getan werden können. Wenn die von der WHO festgelegten Ziele erreicht worden wären, hätte unserer Schätzung nach etwa einer von fünf der Todesfälle durch COVID-19 in Ländern mit niedrigem Einkommen verhindert werden können.“
Quelle: DOI 10.1016/S1473-3099(22)00320-6