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10.11.2023
Eine ermutigende Nachricht für Menschen, die eine Alkoholabhängigkeit bewältigt haben: Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die meisten Schäden im Gehirn schnell repariert werden, wenn das Trinken gestoppt wird.
Bei Alkoholabhängigkeit verändern sich bestimmte Regionen des Gehirns, und die Hirnrinde wird dünner. Bei Personen, die mit dem Trinken aufhörten, gingen die Veränderungen mit der Zeit größtenteils wieder zurück: Nach sieben Monaten war die ursprüngliche Dicke an den meisten Stellen wieder erreicht.
Dies zeigen Untersuchung von 88 alkoholabhängigen Personen, bei denen nach einer Woche, einem Monat und nach sieben Monaten Abstinenz Gehirnscans durchgeführt wurden. In den meisten Teilen des Gehirns nahm Hirnrinde nach dem Trinkstopp binnen der sieben Monate wieder auf die ursprüngliche Dicke zu. Besonders schnell erfolgte die Zunahme zwischen einer Woche und einem Monat nach Beginn der Abstinenz. Bei Menschen mit Bluthochdruck, hohen Cholesterinwerten und Rauchern erholten sich einige Gehirnbereiche langsamer. 40 der insgesamt 88 Personen schafften es, während des gesamten Zeitraums auf Alkohol zu verzichten.
Diese neuen Erkenntnisse zur Erholung des Gehirns von einer Alkoholabhängigkeit sind ermutigend. Sie geben aber noch keinen Aufschluss darüber, ob die Veränderungen auch Auswirkungen auf die Gehirnfunktion haben. Aufgrund der geringen Stichprobengröße sind für solche Schlussfolgerungen weitere Längsschnittstudien nötig.
Quelle: DOI 10.1016/j.alcohol.2023.08.011