05.01.2012
Das Gedächtnis, die Aufnahmefähigkeit und das Leistungsvermögen des Gehirns können schon im Alter von 45 Jahren nachlassen. Davor warnen Wissenschaftler aus Frankreich und Großbritannien. Bisher war man davon ausgegangen, dass das erst jenseits des 60. Lebensjahrs passiert.
Die Forscher haben 5.198 Männer und 2.192 Frauen über zehn Jahre von 1997 an beobachtet. Dabei handelte es sich um Staatsbeamtete im Alter zwischen 45 und 70 Jahren. Während des Beobachtungszeitraums wurden die Testpersonen dreimal bezüglich ihrer Hirnleistung untersucht. Dazu mussten sie Gedächtnis- und Vokabeltests lösen und ihre Auffassungsgabe unter Beweis stellen. So wurden sie etwa gebeten, sich so viele Wörter mit dem Anfangsbuchstaben "S" oder so viele Tiernamen wie möglich zu merken und aufzuschreiben. Die Ergebnisse wurden auf das Bildungsniveau der Testpersonen bezogen.
Bis auf die Tests zum Sprachschatz der Teilnehmer schnitten sie in allen Aufgaben umso schlechter ab, je älter sie waren. Mit steigendem Alter nahm die Leistung auch umso schneller ab. Die Denkfähigkeit nahm schon bei den 45- bis 49-Jährigen um 3,6 Prozent ab. Bei den 65- bis 70-Jährigen war der Rückgang mit 9,6 Prozent bei den Männern und 7,4 Prozent bei den Frauen sogar noch stärker ausgeprägt.
Damit konnten die Wissenschaftler zeigen, dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns schon deutlich früher abnimmt als bisher angenommen. Dies sei eine wichtige Erkenntnis, denn medizinische Maßnahmen um die Denkfähigkeit zu erhalten, seien umso wirkungsvoller, je früher sie erfolgen.
KK