19.08.2015
Die Pollen des Beifußblättrigen Traubenkrauts, besser bekannt als Ambrosia, sind an sich schon sehr aggressiv. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass die Pollen durch Abgase für Allergiker noch gefährlicher werden.
Ambrosia-Pollen weisen gesteigerte Allergenmengen auf, wenn die Pflanze Stickstoffdioxid (NO2)-haltigen Abgasen ausgesetzt wird – das haben Wissenschaftler vom Helmholtz Zentrum München und der TU-München gemeinsam mit Kollegen aus der der Schweiz herausgefunden. Außerdem haben die Forscher beobachtet, dass die Pollen von mit den Abgasen behandelten Pflanzen deutlich stärker an bestimmte Antikörper in Ambrosia-Allergikern banden, was oft der Beginn einer allergischen Reaktion ist. Des Weiteren entdeckten die Pflanzenforscher einen Eiweißstoff, der speziell bei erhöhten NO2-Werten auftrat. Dieser sei bislang nicht als Ambrosia-Allergen bekannt gewesen und ähnle einem allergieauslösenden Protein, das unter anderem bei Gummibäumen vorkomme, schreiben die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Plant, Cell & Environment.
Ihre Ergebnisse könnten nun erstmals erklären, warum an Autobahnen wachsende Ambrosia-Pflanzen deutlich aggressiver sind als ihre Verwandten abseits der Straße. „Da in der Natur und an Straßen hunderte Parameter eine Rolle spielen könnten, war die Lage bisher nicht eindeutig“, sagt Studienleiterin Dr. Ulrike Frank, Helmholtz Zentrum München. Für alle, denen die eingewanderte Pflanze schon jetzt zusetzt, sind die Ergebnisse keine gute Nachricht. „Letztlich ist damit zu rechnen, dass die ohnehin schon aggressiven Ambrosia Pollen durch die Luftverschmutzung in Zukunft noch allergener werden“, fasst Frank die Ergebnisse zusammen.
HH