18.09.2012
Schlafdefizite begünstigen den kanadischen Forschern zufolge eine Gewichtszunahme. Zum einen erhöhe Schlafmangel den Anreiz, etwas zu essen, da die Reizverarbeitung im Gehirn verändert sei. Zum anderen steige der Spiegel appetitanregender Hormone. So hatten Menschen mit zu wenig Schlaf beispielsweise eine geringere Konzentration von Leptin im Blutplasma. Dabei handelt es sich um ein Hormon, das Hunger- und Sättigungsgefühle mitsteuert. Ist der Leptinspiegel im Blut zu niedrig, stellt sich kein Sättigungsgefühl ein und man ist ständig hungrig. Dagegen erhöhen sich unter Schlafmangel die Mengen an Ghrelin, einem appetitanregenden Hormon, und des Stresshormons Cortisol im Plasma.
In einer Studie hatte sich gezeigt, dass in Abnehm-Programmen die Studienteilnehmer mit ausreichend Schlaf (8,5 Stunden) rund doppelt so viel Körperfett verloren (1039 Kilokalorien pro Tag) wie jene mit zu wenig Schlaf (5,5 Stunden Schlaf und 573 Kilokalorien pro Tag). Letztere hatten dagegen mehr an fettfreier Masse verloren.
Bisherige Empfehlungen für Menschen, die abnehmen wollen, beziehen sich in erster Linie auf eine gesündere, kalorienärmere Ernährung sowie mehr Bewegung. Die Erkenntnisse in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Schlaf und Gewicht sollten jedoch dazu führen, dass zu einem veränderten Lebensstil auch eine Umstellung der Schlafdauer gehören sollte, so der Rat der Forscher.
HH