Dr. Karen Zoufal
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06.09.2021
Eine Diät, die überflüssige Pfunde schmelzen lässt, spielt eine Schlüsselrolle für Menschen mit Typ-2-Diabetes: Damit lässt sich erreichen, dass der Blutzuckerspiegel wieder in den normalen Bereich sinkt. Für welche Diät man sich entscheidet, ist dagegen weniger von Bedeutung – Hauptsache, sie lässt sich dauerhaft einhalten.
Sehr oft wird ein Typ-2-Diabetes mit Medikamenten behandelt. Das beseitigt jedoch nicht die Ursachen der Erkrankung. Anders beim Abnehmen: Damit können viele Menschen mit Typ-2-Diabtets eine Remission erreichen, also einen Rückgang der Erkrankung. Dies sollte das primäre Behandlungsziel bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sein, schreiben Forscher, die mehr als 90 Studien zu diesem Thema gesichtet und deren Ergebnisse in einer Übersichtsarbeit in der Fachzeitschrift „Journal of Human Nutrition and Dietetics“ zusammengefasst haben.
Dr. Adrian Brown vom University College London sagte: „Es gibt jetzt eine wachsende Zahl von Forschungsergebnissen, die zeigen, dass eine signifikante Gewichtsabnahme von zehn bis fünfzehn Kilogramm zu einer Remission des Typ-2-Diabetes führen kann.“
Am besten funktioniert das mit einer Formula-Diät, bei der Mahlzeiten durch kalorienarme Shakes ersetzt werden. Sie verhalfen etwa einem von drei Menschen zu einem Rückgang des Diabetes. Durch eine kohlenhydratarme Ernährung gelang dies etwa einer von fünf Personen. Besonders stark profitierten Menschen, die jünger waren, weniger als sechs Jahre lang Typ-2-Diabetes hatten, viel Gewicht verloren und dies mit einer der beiden Ernährungsweisen langfristig beibehalten konnten.
Auch durch eine kalorienreduzierte oder mediterrane Diät sind Remissionen möglich, allerdings deutlich seltener. Einige Studien lassen vermuten, dass eine kohlenhydratarme Ernährung ohne Gewichtsverlust den Blutzuckerspiegel ebenfalls günstig beeinflussen kann – die Ursache für den Diabetes wird damit aber nicht beseitigt, sondern die Erkrankung nur abgeschwächt.
Quelle: DOI 10.1111/jhn.12938