13.03.2015
Wer verhindern möchte, dass sein Kind eine Allergie entwickelt, benutzt am besten keine Spülmaschine, sondern wäscht das Geschirr lieber von Hand ab. Diesen eher ungewöhnlichen Tipp leiten schwedische Forscher von der Universität Göteborg aus den Ergebnissen einer Beobachtungsstudie ab, die sie jetzt im Fachjournal Pediatrics veröffentlichten.
In der Studie litten Kinder, deren Eltern von Hand spülten, deutlich seltener unter Allergien als die Nachkommen von Spülmaschinen-Benutzern. Dieser Effekt verstärkte sich, wenn auch fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut oder Gewürzgurken sowie Produkte vom Bauernhof auf dem Speiseplan standen. Selbst als die Autoren andere Faktoren wie Armut, Migrationshintergrund und Wohnen in beengten Verhältnissen in der Berechnung berücksichtigten, blieb der Zusammenhang bestehen. Sie vermuten daher, dass Spülmaschinen-Spülen tatsächlich ein Risikofaktor für kindliche Allergien ist.
Diese Erkenntnis passt zur schon lange gängigen Hygienehypothese. Dieser zufolge entwickeln Kinder seltener Allergien, wenn sie von klein auf mit vielen unterschiedlichen Mikroben in Kontakt kommen, da das gewissermaßen ein Training für das Immunsystem darstellt. Die Spülmaschine wäscht diese "Trainingserreger" wahrscheinlich einfach zu gründlich weg.
Die Autoren untersuchten in ihrer Studie diverse Faktoren, die einen Einfluss auf Menge und Vielfalt von Mikroben haben, mit denen Kinder in Kontakt kommen. Sie werteten dazu die Auskünfte der Eltern von 1029 Kindern aus. Abgefragt wurden neben der Art des Geschirrspülens unter anderem die Verwendung von Eiern, Fleisch oder Milchprodukten direkt vom Erzeuger und von fermentierten Lebensmitteln sowie das Vorliegen einer allergischen Erkrankung.
am/PZ/RF