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05.08.2023
Männer, die täglich 12 Gramm Alkohol zu sich nahmen (das entspricht einem kleinen Bier, einem halben Glas Wein oder einem Schnaps), hatten im Vergleich zu Abstinenzlern einen um 1,25 Einheiten höheren systolischen (oberen) Blutdruck und einen um 1,14 Einheiten höheren diastolischen (unteren) Blutdruck. Bei 48 Gramm Alkohol pro Tag (etwa 1,2 Liter Bier oder 0,5 Liter Wein) war der systolische Blutdruck um 4,9 Einheiten und der diastolische um 3,1 Einheiten höher. Bei Frauen wurde dieser Zusammenhang nicht beobachtet. Das berichtet ein Forschungsteam in der Fachzeitschrift „Hypertension“.
Die Annahme, dass sich geringe Mengen Alkohol gesundheitsfördernd auswirken, hält sich in der Bevölkerung zwar hartnäckig, ließ sich wissenschaftlich aber wieder nicht nachweisen: „Wir konnten bei Erwachsenen, die wenig Alkohol tranken, im Vergleich zu denen, die keinen Alkohol tranken, keine positiven Auswirkungen feststellen“, sagte Prof. Dr. Marco Vinceti von der Boston University. „Wir waren dagegen überrascht zu sehen, dass schon der Konsum von vergleichsweise wenig Alkohol den Blutdruck im Laufe der Zeit stärker ansteigen ließ – allerdings weitaus geringer als der Anstieg, der bei starken Trinkern beobachtet wurde.“ Das traf auf Menschen mit und ohne bereits bestehenden Bluthochdruck zu.
Vinceti betonte, dass Alkohol zwar nicht der einzige Auslöser für Bluthochdruck sei, die Ergebnisse jedoch deutlich erkennen lassen, dass er wesentlich dazu beiträgt. Bei Menschen, die ohnehin zum Bluthochdruck neigen, machte sich Alkohol besonders negativ bemerkbar. „Es wird empfohlen, den Alkoholkonsum einzuschränken, und noch besser ist es, ihn ganz zu vermeiden.“
Quelle: DOI 10.1161/HYPERTENSIONAHA.123.21224